Psychosynthese

Bitte zunächst den Artikel Psychosynthese lesen, wenn man noch nicht ausreichend damit vertraut ist.

In diesem Rahmen geht es um die Gründe, weil die Landkarte der Psychosynthese nicht nur als Orientierung bei der Überwindung der beschriebenen Hindernisse sondern auch als Weg zum Neuen Bewusstsein hilfreich ist.
Der Kernsatz von Roberto Assagioli als Grundlage für das psycho-spirituelle Modell der Psychosynthese lautet:

Der Mensch ist eine Seele und hat...

Er ist in seinem Kern ein spirituelles Wesen göttlichen Ursprungs, das Erfahrungen im menschlichen Körper macht. Man kann diese Aussage als die Grundlage für ein neues Paradigma betrachten. Im bisherigen Paradigma lernen wir, dass die Menschen eine Seele haben und spirituelle Erfahrungen machen. Wer ist es aber dann, der diese Seele hat. Wer stirbt und was lebt weiter? Dafür gibt es keine Antwort. Die beiden nächsten wichtigen Definitionen sind die Begriffe „Personales Selbst“ oder auch „Ich“ sowie „Transpersonales Selbst“.

Das Personale Selbst ist das im menschlichen Körper verankerte Ich, das mit nichts identifiziert ist. Es ist ein Zentrum von Wahrnehmung und Entscheidungsfähigkeit (Wille). Wer in diesem Ich ist, kann alles andere Beobachten und die Aufmerksamkeit bewusst auf das richten, auf was er sie richten möchte. Es ist der Zustand von Bewusstheit – das Gegenteil vom Zustand der Identifikation mit etwas, das den unbewussten Kräften im Menschen freien Lauf lässt. Aus diesem Zustand ist ein Beobachten nicht nur der äußeren sondern auch der inneren Welt möglich, zum Beispiel körperliche Empfindungen, den Fluss meiner Gedanken und den Bereich meiner Gefühle.

Fazit: Die Psychosynthese fördert daher das „Ich bin“ statt „Ich bin dies oder das“.

Das Transpersonale Selbst ist die Essenz des menschlichen Seins, das nicht getrennt ist sondern mit dem universellen (göttlichen, kosmischen) Bewusstsein verbunden ist. Es ist wie eine Sonne, die Licht und Wärme ausstrahlt. In der spirituellen Sprache ist es die Seele, die im menschlichen Körper inkarniert ist.

Der Raum, in dem diese Strahlen sich ergießen, ist der schon zuvor erwähnte „transpersonale Bewusstseinsraum“ oder auch das „Überbewusste“ im Gegensatz zum „Unbewussten“. Die Charakteristik dieses Raumes ist die Stille, in der die gedankliche Welt des Verstandes verstummt ist. Es ist der Raum des Nicht-Denkens. Die hier gemachten Transpersonalen Erfahrungen kommen aus dieser Stille. Qualitäten, die in diesem Zustand erfahren werden sind vor allem eine tiefe Verbundenheit mit Allem (All-Eins-Sein), Liebe und Vertrauen.

Hier wird der Wille auf der personalen Ebene, bei dem noch gedankliche Prozesse und andere Elemente ein Rolle spielen, transformiert in den „Transpersonalen Willen, bei dem es keine wirkliche Entscheidung aus dem Verstand heraus gibt, sondern aus dem intuitiv eine absolute Klarheit vorliegt, was es zu tun gibt. Hier wird das „Liebe und tue was du willst“ umgesetzt.

Menschen, die überwiegend mit diesem Transpersonalen Bewusstsein in Kontakt sind, leben bereits dieses „Neue Bewusstsein“.

Mehr über die Umsetzung dieser Landkarte der Psychosynthese in die Praxis im Kapitel „Sich auf den Weg machen“.